Übermütig lachende Akrobaten! Wie um die Geschwindigkeit einzufangen, sind ihre Arme extrem gebogen, ihre Schritte betont tänzelnd, die Köpfe groß. Die Künstlerin betonte die Aura des Straßentheaters, indem sie ihre Grafik mit einer verwirrenden Vielzahl bunter Ringe und Keulen schmückte und die Gesichter facettenreich überzeichnete. Ihr „Blondschopf“ bekam riesige, kokette Wimpern und einen rosa Schmollmund, die Beine nur als spitze Stelzen gezeichnet, um den Ringen nicht die Schau zu stehlen. Ihr „Froschkopf“ präsentiert einen Fächer mit bunten Keulen, der beinahe den Kopf verdrängt. Aber wo hört ihr Gesicht auf und fängt die schmale Taille an? Hinter diesen beiden Hübschen spaziert eine Akrobatin wie nebenbei einher. Sie besitzt nicht nur ein schelmisches Lächeln, auch ihr Äußeres wirkt ziemlich spöttisch: Die extrem spitze Nase eines Pinocchio scheint wie angeklebt, dazu der übergroße Dutt und zwei Haarsträhnen, lang wie die eines Pfauhahns, keck in die Stirn geschwungen. Das Flair einer Wanderbühne der Commedia dell´arte ist hautnah greifbar.
